Sicherheit – Mal abgesehen von Omas geerbtem Dreigang-Rad, das es gerade noch zum Wochenmarkt und vielleicht wieder zurück schafft: Fahrräder sind Wertgegenstände. Während sich der Wert von Großmutters Tretmühle eher im ideellen Bereich ansiedelt, haben Zweiräder, die regelmäßig genutzt werden, durchaus ihren Preis. Wer möchte, dass ihn sein Fahrrad zuverlässig zu Bahnhof, Schule oder Arbeit bringt, muss durchaus substanzielle Summen in die Hand nehmen. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) nennt als Faustregel 500 Euro, die ein qualitativ gutes Fahrrad kosten darf. Räder aus niedrigeren Preiskategorien seien seien oft zu verschleiß- und schadensanfällig, so die Experten. Für E-Bikes müsse man mit mindestens 1200 Euro rechnen.
Beim Blick in die Angebote von Rennrad-, Gravel-, Mountain- oder Tourenbike-Herstellern ergeben sich Summen von 2000 Euro aufwärts, die man für ein pedalgetriebenes Sportgerät einplanen muss. Wenn es dann noch eine Elektrounterstützung haben soll, werden noch höhere Beträge fällig. Klar, dass sich angesichts solcher Summen die Frage nach der Sicherheit stellt. Ein Blick in die aktuellen Polizeimeldungen zeigt, dass Fahrraddiebstahl längst kein Fall mehr für kleine Strauchdiebe ist. Profis haben das Geschäftsfeld übernommen und brechen gezielt in Fahrradkeller von Mehrfamilienhäusern oder in Garagen von Einfamilienhäusern ein, wo sie nur die teuersten oder auf dem Markt begehrten Räder mitnehmen.
Die Polizei spricht von bundesweit 300.000 gemeldeten Fahrraddiebstählen in den vergangenen sechs Jahren. Es ist anzunehmen, dass diese hohe Zahl von einer noch höheren Dunkelziffer flankiert wird. Um zu verhindern, selbst Opfer eines Fahrraddiebstahls zu werden, lohnt es sich, früh im Jahr tätig zu werde. „Mit dem Frühling, wenn die Temperaturen steigen und die Räder aus Kellern und Garagen geholt werden, beginnt die Hochsaison der Fahrraddiebe“, so die Polizei.
„Schon ganz einfache Mittel reichen, um Fahrräder vor Langfingern zu schützen“, so Gerhard Klotter, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Dazu gehörten ein geeignetes Schloss, mit dem das Rad fest angeschlossen werden kann, und eine individuelle Kennzeichnung. Außerdem rät der Experte zu speziellen Fahrradpässen, die sich Smartphone-Besitzer auch in Form einer App zulegen können.
Im Folgenden eine Checkliste, die die Polizeiliche Kriminalprävention der Länder und des Bundes veröffentlicht hat.
Fahrräder vor Diebstahl schützen
- Nutzen Sie zum Abschließen massive Stahlketten-, Bügel- oder Panzerkabelschlösser mit „geprüfter Qualität“ aus hochwertigem Material (bspw. durchgehärteter Spezialstahl).
- Schließen Sie das Rad immer mit Rahmen sowie Vorder- und Hinterrad an einen festen Gegenstand an, zum Beispiel an einen Fahrradständer oder Laternenpfahl. Das gilt auch für das Abstellen in Kellern oder Garagen. Das Schloss sollte deshalb entsprechend groß genug sein.
- Wenn Sie ein Elektrorad haben, sollten Sie mehrere massive Schlösser einsetzen. Denn die eingebauten Rahmen- und Akkuschlösser vieler Elektroräder reichen als Diebstahl-Schutz nicht aus. Die Räder können trotz Sicherung einfach weggetragen oder sogar auf dem Vorderrad weggerollt werden.
- Es gibt auch die Möglichkeit, einen versteckten GPS-Tracker am Rad anzubringen. Dieser übermittelt laufend den aktuellen Standort des Rads und sendet per SMS einen Alarm auf Ihr Mobiltelefon, sobald das abgestellte Rad bewegt wird.
- Sinnvoll ist zudem das Rad individuell zu kennzeichnen, zum Beispiel mit einer Codierung. So kann die Polizei ein gestohlenes Rad zweifelsfrei identifizieren und der rechtmäßigen Eigentümerin beziehungsweise dem rechtmäßigen Eigentümer zurückgeben.
- Außerdem sollten Sie alle wichtigen Informationen zu Ihrem Rad, wie zum Beispiel die Rahmennummer sowie ein Foto in einem Fahrradpass festhalten und sicher aufbewahren. Damit haben Sie bei Verlust des Fahrrads alle wichtigen Informationen für die Polizei und die Versicherung zu Hand.