Heizung: Nach der Saison ist vor der Saison

Wohnen – Im Sport gilt: Nach dem Spiel ist vor dem Spiel, nach der Saison ist vor der Saison. Mit Analogien ist es immer so eine Sache, vor allem, weil Sport nun wirklich herzlich wenig mit dem Heizungswesen zu tun hat. Und doch sind alle, die eine Wohnung oder ein Haus ihr Eigen nennen, gut beraten, sich schon mit dem Ende der Heizsaison auf den nächsten Winter vorzubereiten – und natürlich auch auf den Sommer. Der Moment, in dem Häuser, Wohnung oder Arbeitsräume nicht mehr regelmäßig beheizt werden müssen, ist der beste Zeitpunkt, sich grundlegend mit Heizkörpern und Heizungsanlagen zu beschäftigen. 

Heizkörper 
Radiatoren, ganz gleich ob Handtuchtrockner im Bad oder Heizkörper an Zimmerwänden sind gerade nach den Wintermonaten von einer mehr oder minder feinen Staubschicht bedeckt. Die abgelagerten Schwebeteilchen wollen mitgewärmt werden, was den Verbrauch unnötig nach oben treibt. Bis zu einem Drittel mehr Energie benötigen Räume, die von verstaubten Heizkörpern gewärmt werden. Daher sollten sie regelmäßig auf der Außenseite mit einem feuchten Tuch abgewischt werden. Ein bis zwei Mal im Jahr aber sollten auch die Innereien, die Lamellen beziehungsweise die Gitter vom Schmutz befreit werden. Dafür werden Gitter entfernt und in der Spüle oder einem großen Eimer gründlich geschrubbt; der Innenseite kann je nach Bauart mit Staubsauger oder Heizkörperbürsten zu Leibe gerückt werden. Anschließend können Heizkörper gleich noch entlüftet werden.

Heizungsanlage
Was die Heizungsanlage angeht, lohnt es sich zu hören, was Experten zu sagen haben. „ista“ ist ein Dienstleister für Heizkostenabrechnungen, der insbesondere für Vermieter, Verwalter und Eigentümer tätig ist. In einer Pressemitteilung veröffentlicht das Unternehmen Gründe, wieso es gerade im Frühling ratsam ist, die Hausanlagen zu kontrollieren. „Mit nur wenigen, überwiegend einfachen Maßnahmen können Eigentümer und Eigentümerinnen den energieeffizienten Betrieb und die langfristige Funktionalität der technischen Anlage sicherstellen“, so Jürgen Messerschmidt, Produktmanager bei „ista“. „Dadurch senken Sie nicht nur Energieverbrauch und -kosten, sondern reduzieren auch den CO2-Fußabdruck ihrer Immobilie.“ Die Sommermonate böten sich dafür besonders an. „Doch leider lassen viele die Zeit bis zur nächsten Heizperiode ungenutzt verstreichen“, so die Erfahrung des Experten. Er gibt Tipps, was in den kommenden Wochen zu tun ist, um ideal auf den Sommer und die kommende Heiz-Saison vorbereitet zu sein. Wir fassen das Wesentliche zusammen.

Wasserdruck der Anlage überprüfen
Die großen Temperaturschwankungen der Übergangszeit haben Einfluss auf den Wasserdruck, da die Ausdehnung des Wassers in der Anlage schwankt. Niedriger Druck bedeutet höhere Pumpenleistung und somit ineffizienter Betrieb. Als Faustregel braucht die Heizungsanlage mindestens ein bar Druck, um einen Höhenunterschied von zehn Metern bewältigen zu können. Der durchschnittliche Wasserdruck bei Heizungen von Einfamilienhäusern liegt zwischen 1,5 und 1,8 bar. 

Wassertemperatur einstellen
In den kalten Monaten kann die Warmwassertemperatur reduziert werden. Optimal sind 60 Grad Celsius, was gleichzeitig die Untergrenze ist, um der Vermehrung von Legionellen im Leitungsnetz vorzubeugen.

Thermostatventile überprüfen
Alle zehn Jahre sollten die Thermostaten überprüft beziehungsweise ausgetauscht werden. Hintergrund: Die Gängigkeit der Ventilspindeln verschlechtert sich, wodurch sie nicht mehr optimal öffnem oder schließen. Das Risiko im Sommer: Bei warmen Temperaturen fällt nicht auf, wenn ein Heizkörper trotz der Frostschutz-Einstellung läuft – sofern die Heizungsanlage überhaupt in Betrieb bleibt. 

Rohre isolieren
Laut Energieeinsparverordnung (EnEV) müssen Heizungsleitungen isoliert sein. Bereits auf unisolierten Rohrteilstücken kann viel Energie verloren gehen.

Heizkurve optimieren
In kalten Frühlingsnächten kann es sein, dass die Heizung mehr heißes Wasser in die Heizkörper schickt als es angesichts wärmerer Tagestemperaturen erforderlich wäre. Die sogenannte Heizkurve kann im Bedienfeld der Heizungsanlage angepasst werden.

Zirkulationspumpe per Zeitschaltuhr steuern
Eine Zirkulationspumpe sorgt dafür, dass auch in den höheren Etagen eines Gebäudes sofort warmes Wasser aus dem Hahn kommt. Obwohl sie per Regelung gefordert ist, empfiehlt es sich, sie etwa zwischen 22 und 5 Uhr abzuschalten, da in dieser Zeit der Bedarf an Warmwasser eher gering ist. Eine Zeitschaltuhr hilft dabei.

Heizungspumpe austauschen oder herunterregeln
Die Heizungspumpe befördert Wasser vom Heizkessel zu den Heizkörpern. In den warmen Monaten können Pumpen mit variabler Förderleistung auf die niedrigste Stufe gestellt werden. Ältere Pumpen, die sich nicht regulieren lassen, sollten ausgetauscht werden. Moderne Geräte merken, wenn Thermostatventile ausgeschaltet sind und mindern ihre Leistung automatisch.

Hydraulischer Abgleich
Um Wärme ideal im Haus zu verteilen, empfiehlt sich ein hydraulischer Abgleich. Das Ziel dabei ist es, den Widerstande beim Durchfluss von Heizungswasser so einzustellen, dass alle Heizkörper gleichmäßig warm werden. So wird nur die absolut notwendige Menge Heizenergie gebraucht. Ein Experte hilft bei dieser Maßnahme, für die es unter Umständen Fördergelder gibt.

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