Frühling: Der ungute Einfluss der milden Temperaturen

Garten – „Bringt das milde Wetter die Natur aus dem Takt?“, fragt die Redaktion des „Landesbund für Vogel- und Naturschutz in Bayern“ (LBV). Und liefert die Antwort gleich mit: Sehr sogar. Für einen Wintermonat bot der Februar 2024 sehr frühlingshafte Temperaturen von gut 10 Grad tagsüber und nachts vielerorts kaum Frost. 

„Die überdurchschnittlich warmen Temperaturen wirken sich erkennbar auf die Tier- und Pflanzenwelt aus“, so der LBV in einer aktuellen Mitteilung. So würden Amseln und Meisen bereits singen, die ersten Amphibien wandern und auch einige Fledermausarten in ihren Höhlen den Winterschlaf unterbrechen. Da sich der Jahreszyklus der Tiere neben der Tageslänge eben auch am Wetter orientiere, entwickelten viele schon jetzt Frühlingsgefühle. Hörbar zeige sich das am Gesang der Amseln in den Morgen- und Abendstunden, aber auch an den Amphibienwanderungen, die bereits in vollem Gange sind. Mit offensichtlichen Nachteilen: Weil noch keine Fangzäune aufgebaut sind, werden viele Frösche und Kröten Opfer des Straßenverkehrs – und Vögel Opfer von Wohnungslosigkeit. Sie suchen bereits nach Nistplätzen, finden aber keinen Schutz in blattlosen Hecken. 

Hier kommen Immobilienbesitzer ins Spiel. In naturnahe Gärten gehören Nisthilfen ebenso wie Futterhäuser im Winter und Vogel- beziehungsweise Insektentränken im Sommer. Gewöhnlich lagern sie noch an einem trockenen Platz und werden erst ab März sukzessive in die Gärten verlagert. Garten- und Balkonbesitzer können tatkräftig helfen, in dem sie schon jetzt von den Überresten des Vorjahrs gereinigte oder neue Nisthilfen aufstellen, Starenkästen installieren oder Nistbeutel aus Schilf für Meisen, Zaunkönige oder Gartenrotschwänze in Büsche und Hecken hängen. Das gilt besonders für die kommenden Wochen, wo noch mehr Wohnraum benötigt wird: Die Zugvögel sind noch unterwegs aus ihren Winterquartieren und werden nach ihrer Ankunft hierzulande nur noch belegte Nistplätze vorfinden. 

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