Hummeln: Ein Garten für Ihre Majestät

Garten – Allein Ihr wissenschaftlicher Name! Wenn der Name eines Tiers sogar in spröden Biologieschmökern noch nett klingt, muss man es einfach mögen. Die Hummel, wissenschaftlich: Bombus, wird in der Tat von vielen geliebt. Ihre gedrungenen pelzigen Körper, ihr ungeschickt anmutendes Flugverhalten, ihre tapsigen Bewegungen und ihr friedliches Wesen haben der zu den „Echten Bienen“ gehörenden Gattung Fans in allen Altersgruppen beschert. Weil sie, anders als Bienen, nicht für die Honiggewinnung kultiviert werden, fehlt ihnen allerdings die Lobby und ihre Bestände nehmen stetig ab. Ihre Verdienste um die Bestäubung von allerlei Garten- und Nutzpflanzen sind aber unzweifelhaft groß: Bis zu 18 Stunden fliegen Hummeln am Tag verschiedenste Blüten an. Gute Gründe also, sich über Hummeln im Garten zu freuen.

Wenn sich ein Hummelvolk im Garten niederlässt, geschieht das meist unbemerkt. Je nach Art – in Deutschland kommen 36 von insgesamt europaweit 70 vor – umfasst ihr Staat zwischen 50 und 600 Tieren, die alle als Nachkommen einer einzigen Königin zur Welt kommen. Sie nisten in verlassenen Mauselöchern, in Moos, hohlen Baumstämmen, Ast- oder Erdlöchern. Aufgrund ihrer bemerkenswerten Physis fliegen Hummeln bereits im Spätwinter bei Temperaturen ab 2 Grad Celsius aus, während Bienen erst bei deutlich milderen Temperaturen starten. Der Grund: Hummeln können sich selbst durch Vibrieren mit der Brustmuskulatur wärmen.

Da Hummeln einen erlesenen Speiseplan aus Wildpflanzen, Kräutern, Stauden, Sträuchern und Bäumen brauchen, ist die Anwesenheit eines Hummelstaates auch ein Ritterschlag für einen naturnahen Garten. Wer Beerensträucher, Apfel- oder Kirschenbäume im Garten hat, freut sich, wenn er die fleißigen Hummeln als ausdauernde Bestäuber zur Verfügung hat. Da im Herbst Pflanzzeit ist, sei jetzt schon das Augenmerk auf die Hummelsaison des nächsten Jahres gelegt. Hummeln brauchen ein von Frühling bis Herbst durchgehend verfügbares Nahrungsangebot. Im Folgenden eine Auswahl, was hummelbewusste Gärtner jetzt setzen, pflanzen, topfen – oder einfach wachsen lassen können. 

Blumen
Schlüsselblume, Krokus, Glockenblume, Löwenmaul, Sonnenblume oder Akelei.

Kräuter
Melisse, Pfefferminze, Gartensalbei, Lavendel oder Thymian.

Wildpflanzen
Rot-, Weiß-, Wund-, Horn- und Steinklee, Schafgarbe, Klatschmohn, Malve, Leinkraut, Hahnenfuß, Taubnessel, Löwenzahn oder Wiesensalbei.

Büsche und Sträucher
Rote Heckenkirsche, Gemeiner Schneeball, Sommerflieder, Holunder, Weißdorn, Pfaffenhütchen, Himbeere oder Liguster.

Beeren und Gehölze
Rote und Schwarze Johannisbeere, Stachelbeere, Himbeere, Brombeere, Apfel, Birne, Kirsche, Mirabelle, Zwetschge oder Pflaume. 

Rankgewächse
Blauregen, Clematis oder Efeu.

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