Bienenfreundliches Blühen am Balkon

Garten– Im Gegenteil zu pflegeleichten, aber lebensfeindlichen Steingärten sind naturnahe Gärten vornehmlich Lebensraum für Pflanzen und Tiere. Dabei verlieren sie aber keinesfalls ihren  Nutzen als Erholungsraum für den Menschen. So lässt sich mit einem Garten einiges für die Natur und viel für die Seele tun – doch welche Möglichkeiten haben Balkonbesitzer?  

Viel, wie sich beim Blick ins Regal einer gut sortierten Buchhandlung zeigt. Zahlreiche Titel erforschen, wie der kleine Platz an der Sonne zum Biotop, zur kleinen Anbaufläche oder zum naturnahen Minigarten werden kann. Auch wenig Fläche kann zu einem naturnahen Paradies für emsige Bienen, bunte Schmetterlinge, putzige Hummeln und nützliche Marienkäfer werden. Mit kundig bepflanzten Töpfen, Trögen oder Balkonkästen, deren Zweck über die reine Dekoration hinausgeht, lässt sich mit wenig Aufwand viel bewirken. 

Auswahl mit offenen Augen und wacher Nase 

Bei der Wahl der Pflanzen gilt es, folgende Regeln zu beachten: Außer, dass sie es gut im Topf aushalten sollten, müssen sie Nektar und Pollen tragen. Viele auf Optik getrimmte Züchtungen tun das nicht, weswegen es sich lohnt, bei kundigen Gärtnern einzukaufen. Sie können auch beraten, was die Blütezeit angeht – denn von März bis Oktober sollte auf dem Balkon immer mindestens eine Pflanze blühen. Hier eine Auswahl an Pflanzen, die hübsch anzuschauen sind und dabei reichhaltige Nahrung für alles, was summt und brummt, bieten. 

Männertreu, auch Lobelie genannt, sind kräftig blau blühende Augen- und auch Bienenweiden. Ihr Nektar schmeckt auch Schmetterlingen, ihr üppiger Anblick verzückt Hobbygärtner. Das Wandelröschen macht seinem Namen alle Ehre, blüht in verschiedenen Rottönen und verzückt mit süßem Honigduft. Nicht nur die menschliche Nase freut das, sondern auch Wildbienen und Hummeln schätzen ihre von Mai bis Oktober reichende Blütezeit. Im Winter sollte ein helles, frostfreies Quartier für die beliebte Balkonpflanze bereitstehen. 

Mehrstöckig anbauen hilft Platz sparen

Wo der Platz knapp ist, muss in die Höhe gebaut werden. Das wissen Bauunternehmer, aber das wissen auch gewiefte Balkongärtner. Um nach oben anbauen zu können, empfiehlt sich eine Blumenampel, die von der Decke oder dem Dachbalken hängt und, richtig bepflanzt, Blüten vom Himmel regnen lässt. Die blau blühende Fächerblume beispielsweise eignet sich gut dafür, ebenso Glockenblume, Verbene oder die weiße Schneeflockenblume. In solo stehenden Töpfen können Küchenkräuter gezogen werden, deren Blüten Bienen nähren.  Lavendel sorgt für mediterrane Duftwolken vor dem Fenster und Insektennahrung im Hochsommer – man sagt ihm auch nach, dass er Stechmücken fern hält.

Ein weiterer Weg, Raum auf wenig Platz zu schaffen, sind Balkonkästen. Klassisch mit Geranien bestückt, sind sie längst in so vielen Formen und Farben erhältlich, dass man sie auch unüblich bepflanzen kann. Mit einer Wildblumenmischung, zum Beispiel. Auf vielen Verpackungen wird angegeben, wie hoch der Inhalt austreiben wird. Es empfiehlt sich, zu nicht allzu hoch wachsenden Blumen oder Kräutern zu greifen. Einen weiteren Vorteil haben die Samenmischungen: Sie sind nicht allzu teuer und im Herbst leicht abgeräumt. Apropos Herbst: Weitsichtig angepflanzte Balkonkäsen müssen nicht zwingend abmontiert werden, wenn sich die Natur zurückzieht. Mit Efeu und Winterheide bepflanzt, haben Insekten auch in den kalten Monaten eine gute Nahrungsquelle – und der Gärtner etwas Grünes zum Genießen.  

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