Energiefragen (2): Lohnt es sich, den Gaspreis zu fixieren?

Wohnen- Die Angebote sind unübersichtlich und doch nicht zu übersehen: Verschiedenste Energielieferanten bieten ihren Kunden zur Zeit Verträge an, die einen fixen Gaspreis garantieren. Dieser liegt normalerweise deutlich über dem Niveau des aktuell gültigen Vertrags, aber in der Regel auch unterhalb des momentan stetig steigenden Tagespreises. Um sich so einen vergleichsweise günstigen Gaspreis zu sichern, müssen sich Kunden aber je nachdem auf zwölf, 24 oder 36 Monate Lieferzeit festlegen. 

Die Erfahrung bestätigt, was der Volksmund sinngemäß besagt: Besser prüfe, wer sich bindet. Hat es Sinn, einen vergleichsweise hohen Preis für lange Zeit in Stein zu meisseln und eventuelle zukünftige Preisreduzierungen liegen zu lassen? Oder lässt sich aus dem Auf und Ab einer Preiskurve ein Mittelwert erzielen, der auf lange Sicht gleich teuer oder sogar günstiger als der Fixpreis-Vertrag ist – bei maximaler Freiheit?

„Das ist jetzt die berühmte Glaskugel“, antwortet Dr. Bernd Hartmann. Als Inhaber und Geschäftsführer des Weilheimer Energielieferanten „Harrer“ ist er über die aktuellen Marktpreise informiert – gleichzeitig kann er auf Erfahrungen zurückgreifen und weiß um die Gesetze des Energiemarkts. Trotzdem tut er sich schwer, einen konkreten Tipp pro oder contra Fixpreis-Verträge zu geben. „Es hängt natürlich sehr vom Angebot des Lieferanten ab“, verweist er auf eine meist individuell zu treffende Entscheidung. Grundsätzlich gebe es in seinen Augen aber doch die Chance, dass die Gas-Preise im kommenden Jahr deutlich sinken. „Oder aber, sie steigen nochmal deutlich“, schränkt er ein. Nach seinem Bauchgefühl gefragt, überlegt er lang. Und kommt zu keinem Schluss. „Zwei oder drei Jahre auf diesem Preisniveau möchte ich mir nicht vorstellen“, sagt er.

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