Wohnen – Windkraft war im Jahr 2023 der wichtigste Energieträger für die Stromerzeugung in Deutschland. Das meldet das Statistische Bundesamt. Insgesamt 56 Prozent des erzeugten Stroms stamme aus erneuerbaren Energien, so die in Wiesbaden ansässige Behörde.
Um einen umfassenden Überblick über die Quellen zu gewinnen, aus denen in Deutschland Elektrizität erzeugt wurde, habe das Bundesamt die Einspeisung aus allen Kraftwerken und Erzeugungsanlagen in Deutschland erfasst. „Nicht enthalten ist Strom, der in Industriekraftwerken erzeugt und direkt in den Industriebetrieben wieder verbraucht wird“, heißt es in einer aktuellen Meldung. Die Behörde weist darin auch darauf hin, dass die hierzulande erzeugte und eingespeiste Strommenge nicht gleichzusetzen ist mit dem Stromverbrauch, da beim Stromtransport Verluste auftreten und außerdem Strom exportiert und natürlich auch importiert werde.
Exportiert worden seien insgesamt gut 60,1 Milliarden Kilowattstunden (Vorjahr: 76,6) und importiert 69,3 (Vorjahr: 49,3). Es ist erkennbar, dass die Menge des ausgeführten Stroms zurückgegangen ist, während die Stromkäufe zugenommen haben. Aus welcher Quelle die importierte Elektrizität stammt, darüber gibt das Amt keine Auskunft. Dennoch sei 2023 das erste Jahr gewesen, in dem in fast allen Monaten mehr Strom aus erneuerbaren Energien als aus konventionellen Energieträgern eingespeist worden ist. „Insgesamt erreichte die Einspeisung aus erneuerbaren Energien im Jahr 2023 so einen neuen Höchstwert von 251,8 Milliarden Kilowattstunden und einen Anteil von 56,0 Prozent“, so das Amt. Windkraft sei dabei die bedeutendste Rolle zugekommen. War im Vorjahr noch Kohle die bedeutendste Energiequelle, ist diese nun von Windkraft (33,2 Prozent, Vorjahr: 24).
Der Anteil an Stromeinspeisung aus Photovoltaik sei hingegen nur leicht gestiegen: von 10,9 (2022) auf 11,9 Prozent. Dieser Anstieg sei ausschließlich auf die geringere Gesamtstromerzeugung zurückzuführen, so das Amt. „Die eingespeiste Strommenge war mit 53,6 Milliarden Kilowattstunden trotz eines Zubaus an Photovoltaikleistung von 18,0 Prozent rückläufig (-1,3). 2022 hatte die eingespeiste Strommenge aus Photovoltaik bei 54,3 Milliarden Kilowattstunden gelegen, was vor allem auf ein ungewöhnlich sonnenreiches Jahr zurückzuführen war.“