Garten – Ein naturnaher Garten hat viele Vorteile: Zum einen kümmert er sich weitestgehend um sich selbst und lässt seinen Besitzern viel Zeit zum Entspannen. Zum anderen ist er gut für Gartenbewohner wie Insekten, Vögel, Frösche, Kröten, Eichhörnchen oder Igel. Ein solches Naturparadies vor der eigenen Terrasse lässt sich auf zweierlei Arten erzielen: Durch Geduld, nur mäßiges Mähen und die eine oder andere Tüte Wildblumensamen (Backlink: Teil 1) – oder durch eine Neuanlage.
Zwar werden sich nur die wenigsten mit der Situation konfrontiert sehen, einen Garten komplett neu gestalten zu können. Stolze Besitzer eines Neubaus oder alle, die als erste eine Wohnung mit Gartenanteil beziehen, haben das Privileg, Mutter Natur auf die Sprünge helfen zu dürfen. Wie das richtig geht, wissen Landschaftsgärtner, Gartenbauer und auf naturnahe Gärten spezialisierte Baumschulen oder Pflanzenhandlungen.
Der Bund Naturschutz Bayern gibt auf seinem Internetauftritt Hinweise, wie es gehen könnte. Vier Punkte, so die Experten, sollte ein naturnaher Garten haben: heimische Sträucher, Wildblumen, ein Staudenbeet und ein Bestand an heimischen Laubbäumen. Auch der Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU) veröffentlichte kürzlich Tipps für mehr Artenvielfalt im Garten. Auf diesen Grundlagen lässt sich ein kleiner Bauplan zusammenstellen.
Die Experten raten, im Vorfeld eine genaue Skizze des Gartens anzulegen, die auch den Schattenwurf von Gebäuden berücksichtigt. So können bei der Auswahl der Pflanzen deren Standortvorlieben berücksichtigt werden. Wichtig sind aber auch die Bedürfnisse derer, die den Garten anlegen: Soll die Wiese auch Spielfläche und Liegewiese sein – oder soll sie ganz der Natur überlassen werden? Sollen die Bäume Früchte tragen oder die Büsche Sichtschutz sein?
- Hecken mit heimischen Sträuchern
Viele Gartenbesitzer setzen beim Sichtschutz auf pflegeleichte Holz- oder Gambionenwände. Hecken mögen zwar mehr Arbeit machen, haben aber auch mehr Nutzen für Tiere. Vögel finden in heimischen Gehölzen wie Schwarzer Holunder, Kornelkirsche, Gewöhnliche Felsenbirne, Hundsrose und Berberitze Versteckmöglichkeiten und Nahrung, ihre Blüten versorgen derweil Insekten mit Nektar. - Wildblumenwiese
Wer eine naturnahe Liege- oder Spielwiese anlegen möchte, ist mit einem artenreichen Blumenrasen gut beraten. Wer bereits eine Rasenfläche hat, tut sich leicht und muss lediglich eine Wildblumenmischung aus der Region einstreuen. Helfen können hier örtliche Gärtner oder auch städtische Betriebe. Die Stadtwerke Weilheim beispielsweise lassen jedes Jahr ihren Grünpfleger eine artenreiche Samenmischung komponieren, die sie auf Wunsch auch auch an Gartenbesitzer abgeben (Backlink: https://www.anders-wohnen.com/lokales/bienenfreundlicher-garten-mit-den-weilheimer-stadtwerken/) Wildblumen mögen viel Sonne, weswegen sich der Blumenrasen im lichten Teil des Gartens befinden sollte. Wer eine reine Blumenwiese haben möchte, muss jedweden Bewuchs entfernen, den Boden krümelig aufharken und möglicherweise etwas Sand einarbeiten. Danach die Blumenmischung aussähen und vorsichtig mit einer Schaufel festklopfen. Nachdem Wildblumen vergleichsweise länger brauchen, um zu keimen und zu wachsen, ist Geduld gefragt. - Wildstaudenbeete & Sträucher
Blumen und Stauden sorgen für Farbtupfer im Naturgarten und sind eine wichtige Nahrungsquelle für Bienen, Hummeln oder Schmetterlinge. Der große Vorteil eines gut angelegten Staudenbeets ist, dass es seinen Besitzern keine Arbeit macht, obwohl es das ganze Jahr etwas zu sehen gibt. Gepflanzt werden können Königskerze, Ochsenauge, Färberkamille, Mohn, Fingerhut, Thymian, Lavendel, Sonnenblumen, Storchschnabel, Malven oder Samtnelken. Erlaubt ist alles, was gefällt, heimisch ist und duftet. Bei Sträuchern darf’s übrigens auch gern schmecken: Johannis-, Stachel- oder Brombeere munden nicht nur Vögeln, sondern auch Gartenbesitzern. - Bäume, Sträucher & eine Naturecke
Ebenfalls fix in die Planung sollte eine „wilde Ecke“, auch „Naturecke“ genannt, aufgenommen werden. In diesem Winkel bleibt die Natur ganz sich selbst überlassen. Dort können ausgegrabene Steine geschichtet, geschnittene Äste abgelegt oder büschelweise verblühte Staudenstängel abgelegt werden. Das Material dient Insekten als Nistplatz, Käfern als Versteck und Vögeln als „Baumarkt“ für ihre Nester. Bei der Baum- und Strauchauswahl ist der Experte gefragt: Baumschulen wissen Bescheid, beraten und pflanzen idealerweise auch. Da die Experten im Blick haben, wie groß ein Baum wird und wie weit sich seine Krone aufspannt, empfiehlt es sich, diesen Teil der Aufgabe in geübte Hände zu geben.
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