Garten – Es soll Leute geben, die im Frühjahr mit Nudelsieb und Schmettlingsnetz durch ihre Gärten huschen und versuchen, einer Hummelkönigin habhaft zu werden. Das ist kein Wunder, schließlich adelt die Anwesenheit eines Hummelstaats einen naturnahen Garten. Und tatsächlich kann es sein, dass sich die gestreiften Royals genehm fangen und zu einem vorbereiteten Nest bringen lassen. Werden sie behutsam eingesetzt, kann es sein, dass sie tatsächlich bleiben.
Es braucht aber nicht unbedingt physischer Überredungskunst, damit eine royale Brummsel im Garten Hof hält. Findet sie vielmehr gute Bedingungen vor, siedelt sie sich auch ganz von allein an. Vor allem braucht sie von Frühling bis Herbst durchgehend Nahrung in Form von nektarreichen Blüten. Entsprechend können Hobbygärtner, Balkonbesitzer oder Inhaber von Wald- und Flurparzellen mit ein paar Pflanzen viel für Hummeln tun (Backlink). Finden Hummelköniginnen an einem Platz ausreichend Nahrung und dazu noch verlassene Mäuselöcher, Meisenkästen, Starenkobel, Ritzen in Steinmauern oder Totholz-Haufen, erhöht das die Chance, dass sie sich niederlassen.
Wo sich zwar reichlich Nahrung, aber keine Nistmöglichkeit findet, lässt sich auch mit einem Hummelhaus aushelfen. Es gibt sie in verschiedenen Formen und Materialien; mit einfachsten Mitteln können sie aber auch selbst gebaut werden. Die einfachste Variante ist ein tönerner Blumentopf, dessen (passend dimensioniertes) Ablauf- zum Einflugloch wird. Wie bei den meisten Immobilien gilt auch beim Hummeltopf die Regel: Lage ist alles. Allerdings nicht der Aussicht halber. Steht er zu feucht oder wird er im Boden eingegraben, kann er mit Regenwasser volllaufen oder schimmeln. Besser ist es, einen oder mehrere Tontöpfe seitlich liegend und bündig an eine Steinmauer zu positionieren. So kann kein Regenwasser ins Innere eintreten. Apropos innen: Die Hummelkönigin freut sich, wenn der Bauherr ihres Nests gleich noch an das passende Mobiliar gedacht hat: Moos, Schurwolle, extratrockenes Heu oder im Fachhandel erhältliche Nistwolle steht hoch im Kurs.
Eine andere Möglichkeit ist, es einen Hummelkasten zu bauen. Im Wesentlichen handelt es sich dabei um eine Box mit Schrägdach und ausgefuchster Innenarchitektur. Anleitungen gibt es massenhaft im Internet, eine besonders detailreiche hat der Naturschutzbund Deutschland (NABU) im Angebot.
Hier geht’s zur Bauanleitung:
(Link: https://www.nabu.de/imperia/md/content/nabude/insekten/190624-nabu-bauanleitung-hummelkasten.pdf)