Wohnen– Eins steht jetzt schon fest: Völlig egal, wie das Wetter wird – es steht ein harter Winter bevor. Das lässt sich mit wenig Sachkenntnis am Gaspreis ablesen. Während die Preiskurve steil nach oben steigt, schießen die Spekulationen ins Kraut, ob sich der Gaspreis wohl verdoppeln, verdrei- oder sogar verfünffachen wird. Tatsache ist: Das Heizen mit Gas wird sehr viel teurer werden. Besitzer einer Gasheizung sollten daher jetzt handeln.
Zwar steigen alle Energiekosten deutlich an, am schlimmsten aber trifft es Menschen, die ihre Wohnungen und Häuser ausschließlich mit Gas heizen. Sie sollten sich dringend um Alternativen bemühen, rät Dr. Bernd Hartmann. Der Geschäftsführer und Inhaber des Weilheimer Energielieferanten „Harrer“ hat zu Hause selber eine Gasheizung. „Ich will niemandem Angst machen, aber es kann im kommenden Winter passieren, dass auch Privathaushalte kein Gas bekommen.“ Er empfehle deshalb, Alternativen vorzuhalten. Er besitze einen Holzofen. „Dafür habe ich jetzt Holz gekauft“, sagt er und weiß zu berichten, dass auch hier das Angebot in der Region täglich geringer wird.
Außer mit Holz könne man auch mit Strom heizen. „Eventuell hat es Sinn, sich einen elektrischen Heizlüfter oder auch einen Infrarotheizkörper zuzulegen.“ Der Energie-Experte lobt vor allem die Eigenschaften von Letzterem: „Infrarot-Strahlung ist eine sehr angenehme Wärme, wie sie auch von der Sonne oder von einem Holzfeuer ausgeht.“ Es gebe diese Heizungsart in Form von mobilen Standgeräten oder fest installierten Wand-Elementen. „Es gibt sie in verschiedensten Ausführungen, auch als Wandbild oder Spiegel – der eben Wärme ausstrahlt.“ Klar, dass auch die angenehmste Infrarot-Wärme eine Energiequelle braucht: Strom. „Strom ist natürlich gerade auch sehr teuer, aber möglicherweise eben verfügbar, wenn kein Gas mehr fließen sollte“, so Hartmann.
Die Situation gebiete es, betont er, dass auch jetzt schon Energie gespart wird. „Ich wundere mich, wieso es nicht zum Beispiel eine Aktion der Regierung gibt, wonach Sparen entlohnt wird“, fragt er sich. Jeder nicht verbrauchte Kubikmeter Gas fehle später nicht.