Vögel füttern (4): Vogelfutter selber machen

Garten– Vögel am Haus oder auf dem Balkon zu haben, ist nicht nur für Erwachsene ein Vergnügen. Wer seinen Kindern die Natur auf einfache, aber greifbare Weise nahebringen will, kann das winterliche Treiben am Vogelhaus dazu nutzen. Es lernt sich recht ungezwungen am Fenster, mit einer Tasse Tee in der einen und dem Fernglas in der anderen Hand. Mit Hilfe eines Bestimmungsbuchs werden bald „alte Bekannte“ erkannt. Idealerweise erwächst weiterer Wissensdurst. Beispielsweise nach der Ernährung von Amsel, Sperling, Kleiber, Rotkehlchen, Blaumeise & Co. 

Es bietet sich auch an, mit Kindern Vogelfutter selbst herzustellen. So fühlen die Kleinen das Korn, können am Erdnussbruch knuspern oder auch mal den Finger ins Pflanzenfett stecken und daran riechen, was beispielsweise des Kleibers liebste Speise ist: Fettfutter mit Samenmischung und Öl, serviert direkt an der Borke. Die folgenden Rezepte sind einer Sammlung von Vorschlägen des Landesverband für Vogelschutz (LBV) entnommen, minimal verändert und beschrieben:  

Kleiberschmaus

Benötigt werden fünf Teile Rintertalg oder Pflanzenfett und ein Teil Samenmischung. Das Fett im Topf erhitzen und vorsichtig schmelzen, anschließend Samen und, nach Belieben, gehackte Nüsse einrühren. In die Masse kommt ein Schuss Salatöl, damit sie auch bei Kälte nicht hart und brüchig wird, sondern geschmeidig bleibt. Das ist wichtig, schließlich soll das Ganze im warmen Zustand an die rissige Borke alter Bäume gestrichen werden. Außer Kleibern freuen sich auch Baumläufer, Schwanzmeisen und Spechte über diese artgerechte Weise der Fütterung. 

Meisenknödel am Stiel

Für diese plastiknetzfreie Version der bekannten Meisenknödel braucht es Rindertalg oder Pflanzenfett sowie Samen, eine Vogelfuttermischung, Rosinen – und leere Joghurtbecher. Den Talg oder das Fett schonend im Topf schmelzen und in sorgfältig ausgewaschene Joghurtbecher gießen. Samen, Kerne und Rosinen vorsichtig unterrühren und verästelte Zweige in die noch weiche Masse stecken. Abkühlen lassen und nach vollständigem Erkalten in heißes Wasser tauchen, damit sich die Masse von der Form löst. Anschließend das Ganze im Gebüsch servieren: Einfach an den verästelten Zweigen an Äste hängen. 

Futterglocke

Blumentöpfe aus Ton können im Winter zu wiederverwendbaren Futterglocken werden. In sie  wird eine Mischung aus gleichen Teilen Fett und einer Körner-Samen-Mischung gegossen. Dazu Kokosfett, Pflanzenfett oder Rindertalg im Topf schmelzen und mit drei Schlucken Pflanzenöl anreichern. Samen, Körner und Nüsse dazugeben, ordentlich umrühren und abkühlen lassen. Währenddessen die Blumentöpfe vorbereiten: Ein Strick wird durch das Ablaufloch geführt und mit einem Knoten unterhalb des Lochs fixiert. Gut ein halber Meter Schnur sollte nach oben hinausragen, womit die Glocke später aufgehängt wird. Unterhalb des Knotens sollten noch etwa 15 Zentimeter im Topfinnern bleiben, damit sich die Vögel nachher an diesem Ende zum Fressen festhalten können. Wenn die Masse eingedickt und zähflüssig ist, in die Blumentöpfe geben und darauf achten, dass der Strick mittig aus der Masse ragt. Abkühlen, aufhängen und genießen – lassen.   

Für alle drei Gerichte gilt: An einem schattigen Ort halten sie sich  länger. Sogar die Strahlen der Wintersonne haben genug Kraft, die Fettmischung zu erwärmen, woraufhin sie austropfen kann. 

Übrigens – wer mehr zum Thema Vögel füttern lesen möchte, findet hier die Teile 1-3 unserer Serie:
Teil 1: Das Vogelhaus
Teil 2: Das Vogelfutter
Teil 3: Der Balkon

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